In diesem Beitrag zeigen wir dir, welche Übungen bei einem Gleitwirbel (Spondylolisthesis) sinnvoll sind, um dich von Rückenschmerzen befreien zu können.
YouTube-Video: Gleitwirbel – 3 Übungen
In diesem Video zeigen wir dir drei sinnvolle Übungen beim Vorhandensein eines Gleitwirbels, einer sogenannten Spondylolisthesis (Wirbelgleiten) oder Spondylolyse.
Folgend findest du die Beschreibung zu den Übungen des YouTube-Videos.
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Die Dehnung des Hüftbeugers führt zu einer Reduzierung der Zugkräfte auf die Lendenwirbelsäule und somit auf den Gleitwirbel.
Ausgangsstellung: Kniestand Schrittstellung.
Durchführung: Vorderes Bein nicht ganz 90° im Knie gebeugt aufgestellt. Hinteres Bein weit nach hinten kniend abgestellt. Das Becken wird nach vorne bewegt, der Oberkörper bleibt aufgerichtet.
Je Seite 2 x 1 Minute in der Dehnstellung bleiben
Übung 2: Dehnung der Innenseite der Oberschenkel (Adduktoren) bei Gleitwirbeln
Zu kurze Adduktoren bewirken eine Veränderung der Beckenstellung. Durch die Dehnübung wird eine Reduzierung der „Hohlkreuzstellung“ (Entlordosierung) bewirkt, was zu einer Entlastung für den Gleitwirbel führt.
Ausgangsstellung: Unterarmstütz.
Durchführung: Die Beine werden langsam auseinandergespreizt, bis eine Spannung auf den Oberschenkelinnenseiten spürbar wird. Um die Dehnung zu verstärken, wird das Gesäß Richtung Füße bewegt. In dieser Dehnstellung werden die Knie zueinander in die Unterlage gespannt. Halte die Spannung für ca. 15 Sekunden.
Dehnstellung einnehmen: 4 x 15 Sekunden Druck halten
Übung 3: Stabilisationsübung bei Gleitwirbeln
Mit dieser Übung stabilisierst du die Lendenwirbelsäule auf schonende Art und Weise. Gerade beim Wirbelgleiten sind sinnvolle Kräftigungsübungen angesagt.
Ausgangsstellung: Rückenlage – Die Beine sind aufgestellt, die Lendenwirbelsäule nimmt Kontakt mit der Unterlage auf, das Kinn zeigt Richtung Brust. Die Füße sollten sich auf einem rutschigen Untergrund befinden.
Durchführung: Abwechselnd die Beine auf dem Boden ausfahren und wieder heranziehen – die Beine dabei nicht ganz ausstrecken. Die Lendenwirbelsäule behält während der Übung Kontakt mit der Unterlage.
Je Seite 3 x 7 Wiederholungen
Wichtig:
Immer die Schmerzgrenze beachten
Nach der Übung sollte es besser gehen
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In diesem Video gehen wir gezielt auf die Muskelkräftigung/ Stabilisation bei einem Gleitwirbel in der Lendenwirbelsäule ein. Neben speziellen Dehnungen sollte die Stabilisation berücksichtigt werden. Die vier Kräftigungsübungen kannst du einfach zu Hause nachmachen.
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In Rückenlage werden die tief liegenden Muskeln trainiert. Ziel ist es, den Gleitwirbel bestmöglich zu stabilisieren.
Ausgangsstellung: Rückenlage
Durchführung:
Stelle deine Beine an und ziehe die Fußspitzen hoch
Halte deine Lendenwirbelsäule Richtung Boden
Hebe nun im Wechsel deine Füße gering vom Boden ab und achte darauf, dass deine Lendenwirbelsäule den Kontakt zur Unterlage nicht verliert
mindestens 3x 30 Sekunden
Übung 2: Diagonale Muskelanspannung
Über einen Druckwechsel kommt es zur Stabilisierung und Kräftigung der Bauch und Rückenmuskulatur. Ein schonendes und koordinativ anspruchsvolles Training.
Ausgangsstellung: Vierfüßlerstand
Durchführung:
Diagonal geben Hand und Knie Druck in die Unterlage
Im zügigen Tempo wechselst du die Diagonalen
mindestens 3x 30 Sekunden
Übung 3: Kräftigung der Wirbelsäulenlängsachse kniend
Ein intensives Training der oberflächlichen und tiefen Wirbelsäulenmuskulatur begünstigt die Stabilisierung des Gleitwirbels.
Ausgangsstellung: Kniestand mit zwei leichten Gewichten (z.B. kleine Wasserflaschen)
Durchführung:
Du neigst deinen aufgerichteten Oberkörper nach vorne und bewegst gleichzeitig deinen Po nach hinten
strecke die Arme mit den Gewichten nach vorne aus
Nun bewegst du im Wechsel einen Arm gestreckt nach oben
3x 10 je Seite
Übung 4: Kräftigung der Wirbelsäulenlängsachse sitzend
Ein intensives Training der oberflächlichen und tiefen Wirbelsäulenmuskulatur begünstigt die Stabilisierung des Gleitwirbels.
Ausgangsstellung: Sitzend mit zwei leichten Gewichten (z.B. kleine Wasserflaschen)
Durchführung:
Du neigst deinen aufgerichteten Oberkörper etwas nach vorne
strecke die Arme mit den Gewichten nach vorne aus
Nun bewegst du im Wechsel einen Arm gestreckt nach oben
Beim Wirbelgleiten verschiebt sich ein Wirbel ein Stück nach vorne, also in Richtung Bauchnabel oder nach hinten. Man spricht von einer Instabilität. Dies kann durch Abnutzung im Bereich der Wirbelkörper oder Wirbelgelenke entstehen, was beispielsweise durch eine Fehlhaltung, Leistungssport oder einen Unfall begünstigt werden kann. Ein Gleitwirbel kann auch angeboren sein, beispielsweise bei Fehlbildungen des Wirbelbogens.
Bei der Diagnose „Gleitwirbel“ unterscheidet man verschiedene Schwergrade. Diese Schweregrade – es sind insgesamt vier – sagen aus, wie stark der Wirbel verschoben ist. Je stärker der Wirbel verschoben ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass er Schmerzen oder Taubheitsgefühle auslöst. Wenn ein Gleitwirbel mit einem hohen Schweregrad diagnostiziert wurde und beispielsweise der belastende Leistungssport weiter betrieben wird, kann dies bis hin zu erheblichen neurologischen Symptomen führen.
Das Hauptziel einer physiotherapeutischen Therapie ist die Stabilisierung des betroffenen Wirbels, um ein weiteres Abgleiten zu verhindern. Mit passenden Übungen werden außerdem vorhandene Schmerzen behoben. In schweren Fällen wird der Gleitwirbel operativ behandelt. Komplett heilbar ist Wirbelgleiten allerdings nicht, da es sich in den meisten Fällen um eine knöcherne Veränderung am Wirbel handelt.
Wie schnell die Übungen wirken ist individuell sehr unterschiedlich. Es hängt auch davon ab, in welchem (Schmerz-)stadium du dich befindest. Wurde die Diagnose frühzeitig gestellt und hast du zügig und konsequent mit deinen Übungen begonnen, so wirst du schnell eine Besserung bemerken. Meist führt das regelmäßige Üben dazu, dass du deinen Körper insgesamt besser wahrnimmst, auch dies wird dein Wohlbefinden verbessern. Wichtig ist vor allem, dass du die Übungen richtig ausführst und in dem für dich angepassten Maß.
Bewege dich regelmäßig, dehne deine gesamte Muskulatur und mache Übungen, die deine Wirbelsäule stabilisieren sowie deine Rumpfmuskulatur kräftigen. Vermeide langes und monotones Sitzen und versuche, im Stehen den Rücken nicht durchzudrücken, sondern die Knie ganz leicht zu beugen und ein kleines bisschen mit dem Becken zu kreisen.
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Gerd ist bei OPT zuständig für Inhalte wie Videos und Artikel. Als Physiotherapeut arbeitet er seit über 20 Jahren in seiner eigenen Praxis. Seine Behandlungsschwerpunkte liegen überwiegend im orthopädischen und chirurgischen Bereich.